LfULG-Fachtagung »Gewässerschutz und Landwirtschaft«
am 30. Oktober 2015 in Dresden
Gewässerschutz und Landwirtschaft stehen in einem Spannungsfeld zwischen anspruchsvollen ökologischen Zielstellungen einerseits und ökonomischen Erfordernissen landwirtschaftlicher Produktion andererseits. Bei der Fachtagung „Gewässerschutz und Landwirtschaft“ am 30.10.2015 in Dresden wurden die wesentlichen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln näher betrachtet sowie innovative umweltschonende Bewirtschaftungsmethoden aus der sächsischen Landwirtschaft vorgestellt Mit insgesamt ca. 230 Teilnehmern aus landwirtschaftlichen Betrieben, Umwelt- und Landwirtschaftsverwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen und Ingenieurbüros sowie aus Lehre, Forschung und Fortbildung stieß die Veranstaltung auf ein reges Interesse.
Anhand vieler Praxisbeispiele wurde aufgezeigt, dass eine nachhaltig ausgerichtete Landwirtschaft durch angepasste Bewirtschaftungsmethoden wesentliche Beiträge zum Boden- und Gewässerschutz leisten kann. Gleichzeitig trägt sie auch zur Sicherung des Produktionsfaktors Boden und zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels bei.
Im Mittelpunkt standen einerseits die Erfordernisse der Wasserrahmenrichtlinie zur weiteren Verringerung landwirtschaftlicher Einträge von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln in das Grund- und Oberflächenwasser. Anderseits wurden bereits etablierte oder noch in der breiteren Praxisimplementierung befindliche landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden vorrangig zur Reduktion von Stoffausträgen aus den Landwirtschaftsflächen vorgestellt. Der Klimawandel wurde als eine der wichtigen gemeinsamen Herausforderungen im Bereich Forschung und Bildung bzw. Wissenstransfer zur Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden identifiziert und diskutiert.
Besondere Beachtung durch Umweltschutz und Landwirtschaft erfordert der Übergangsbereich zwischen Oberflächengewässern und anliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen. Hier gilt es, künftig ein besseres gemeinsames Verständnis der beteiligten Akteure hinsichtlich der ökologischen Funktionen von Gewässerrandstreifen zu entwickeln. In der Praxis zeigen sich häufig Probleme hinsichtlich des Flächenbedarfes von ökologisch ausgebildeten Gewässerrandstreifen und den eigentumsrechtlichen Flächenverfügbarkeiten unter Beachtung nutzungsrelevanter Aspekte. Für dieses Spannungsfeld müssen grundsätzliche Lösungen entwickelt werden, die eine nachhaltige Gewässerentwicklung ermöglichen, aber Eigentümer und Bewirtschafter nicht zu sehr benachteiligen. Ein geeignetes Instrument dazu kann die Flurneuordnung sein, die alle Interessen berücksichtigt und ausgleicht.
Vorträge
- Umweltschutz und Landwirtschaft in Sachsen – Zukunft gemeinsam gestalten (*.pdf, 1,90 MB) Norbert Eichkorn, Präsident des LfULG
- Spannungsfeld Gewässerschutz und Landwirtschaft im Kontext der WRRL (*.pdf, 0,91 MB) Heide Jekel, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
- Nährstoffmanagement im Flussgebiet der Elbe unter Meeresschutzaspekten (*.pdf, 1,16 MB) Dr. Michael Trepel, MELUR Schleswig-Holstein; Vorsitzender der Arbeitsgruppe Nährstoffe FGG Elbe
- Umweltziele und Zustandsbewertung sächsischer Gewässer nach WRRL – Aufgaben der Landwirtschaft für den 2. Bewirtschaftungszyklus 2015-2021 (*.pdf, 1,62 MB) Karin Kuhn, LfULG
- Bodenerosion durch wild abfließendes Wasser – Situation in Sachsen (*.pdf, 3,03 MB) Dr. Arnd Bräunig, LfULG
- Maßnahmen gegen Erosion zur Vermeidung von Stoffeinträgen in Gewässer (*.pdf, 2,61 MB) Dr. Walter-Alexander Schmidt, LfULG
- Verringerung von Stickstoffeinträgen – Optimierungspotenziale der Düngung (*.pdf, 0,81 MB) Dr. Michael Grunert, LfULG
- Flurneuordnung zur Unterstützung von Bodenschutz und Gewässerentwicklung (*.pdf, 0,65 MB) Thomas Ebert-Hatzfeld, Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
- Wissens- und Erfahrungstransfer in der sächsischen Landwirtschaft (*.pdf, 0,93 MB) Silke Peschke, LfULG
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 44: Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Holm Friese
Telefon: 0351 8928-4412
E-Mail: Holm.Friese@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de