Seminar »Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit
am 01. Oktober 2015 in Dresden
Das Spannungsfeld zwischen der Wasserkraftnutzung von Fließgewässern und den Anforderungen des Naturschutzes wurde am 01.10.2015 in der Veranstaltung »Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit« in Dresden beleuchtet.
Etwa 120 Teilnehmern aus Behörden, Ingenieur- und Planungsbüros und Naturschutzverbänden und Betreibern von Wasserkraftanlagen erhielten rechtliche und fachliche Grundlagen zum Thema Gewässerdurchgängigkeit an Wasserkraftanlagen. Insbesondere die Frage des Schutzes von flussabwärts wandernden Fischen vor dem Eindringen in die Wasserkraftwerksturbinen war von zentraler Bedeutung.
Im Ergebnis der Veranstaltung zeigten sich noch erhebliche Wissensdefizite in den wissenschaftlichen Forschungsbereichen zum Individualverhalten von wandernden Fischen an Wanderhindernissen und den Einflüssen von Wasserkraftanlagen auf Fischpopulationen. Prinzipielles Einvernehmen bestand darin, dass physische Barrieren wie z. B. Leitrechen mit geeigneten Stabweiten den besten Schutz vor dem Eindringen und den damit verbundenen Schädigungen von Fischen in die Turbinen der Wasserkraftanlagen bieten.
Positiv hervorgehoben wurde, dass durch den Freistaat Sachsen die Wiederherstellung und die Verbesserung der Durchgängigkeit sächsischer Fließgewässer seit mehr als 10 Jahren finanziell gefördert wird. Damit wird den Wasserkraftanlagenbetreibern die Möglichkeit eröffnet, die Anlagen gemäß den ökologischen Anforderungen um- bzw. nachzurüsten, ohne, dass diese die dafür notwendigen Kosten vollständig selbst tragen zu müssen.
Die Resonanz aller Beteiligten an der Veranstaltung war überwiegend positiv.
Vorträge
- Rechtliche Grundlagen zur Wasserkraft - Wasserrecht (*.pdf, 0,40 MB) Martin Oswald, SMUL
- Rechtliche Grundlagen zur Wasserkraft - Fischerei- und Naturschutzrecht (*.pdf, 3,25 MB) Dr. Gert Füllner, LfULG
- Fördermöglichkeiten zur Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit (*.pdf, 0,78 MB) Andreas Koch, SMUL
- Gewässerdurchgängigkeit im Lichte des Urteils des EuGH vom 01.07.2015 (*.pdf, 0,20 MB) Dr. Marcus Lau, Rechtsanwälte Füßer und Kollegen, Leipzig
- Anforderungen an die Gewässerdurchgängigkeit aus Sicht des Wasserkraftanlagenbetreibers (*.pdf, 2,03 MB) Andreas Zoller, Hydro-Energie Roth GmbH, Karlsruhe
- Wasserkraft im Spannungsfeld von Naturschutz und Energiewende (*.pdf, 2,62 MB) Prof. Felix Ekardt, Lars Stratmann, BUND Sachsen
- Der Fluss hat Vorrang – Allianz für Sachsens Flüsse (*.pdf, 4,14 MB) Joachim Schruth, NABU Sachsen
- Fischschutz und Fischabstieg in Deutschland – Standortbestimmung (*.pdf, 0,76 MB) Stephan Naumann, Umweltbundesamt Dessau
- Fischschutz / Fischabstieg mit Leitrechen-Bypass-System; Genehmigungs- und Betriebspraxis Arne Gluch, Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW), Halle
- Gefährdung und Schutz von Fischpopulationen – wie wird die Population definiert? (*.pdf, 2,97 MB) Thomas Schiller, Institut für Hydrobiologie, Technische Universität Dresden
- Arbeitshilfe zur standörtlichen Evaluierung des Fischschutzes und Fischabstiegs aus fachlicher Sicht (*.pdf, 4,99 MB) Dr. Falko Wagner, Wolfgang Schmalz, Institut für Gewässerökologie und Fischereibiologie (igf), Jena; Fischökologische & Limnologische UntersuchungsStelle Südthüringen (FLUSS), Breitenbach
- Wasserhaushaltsportal Sachsen – Regionalisierung von Niedrigwasserkennwerten (*.pdf, 3,70 MB) Björn Fischer, DHI-WASY GmbH, Dresden
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 44: Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Dr. Bernd Spänhoff
Telefon: 0351 8928-4400
E-Mail: Bernd.Spaenhoff@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de