Gewässerdurchgängigkeit und Querbauwerke
Seit der Industrialisierung ist der Nutzungsdruck auf die sächsischen Fließgewässer stetig gestiegen. Es wurden Querbauwerke errichtet, um die Wasserversorgung für die Industrie zu sichern, die Wasserzufuhr für Fischteiche zu gewährleisten, um Mühlen zu betreiben und um Energie zu erzeugen. In den letzten Jahrzehnten sind weitere Bauwerke in den Flüssen errichtet worden, u. a. für die Trinkwasserversorgung in dieser sommertrockenen Region Deutschlands und für den Hochwasserschutz.
Veränderte Struktur der Flüsse
Die Vielzahl der Nutzungsmöglichkeiten und gewässerregulierenden Maßnahmen haben zu einer Vielzahl an Wehren, Sohlschwellen, Sohl- und Staustufen in fast allen Fließgewässern Sachsens geführt, die sich in unterschiedlichem Maße nachteilig auf die Entwicklung von Natur und Landschaft auswirken. Die Struktur der Flüsse wurde verändert, so dass eine ökologische Durchgängigkeit nicht mehr gegeben ist.
Wanderfischarten z.B. Lachs, Meerforelle und Bachforelle können nicht mehr in ihre Laichgebiete ziehen, die Artenzusammensetzung des Makrozoobenthos wechselt und ein Mindestabfluss im Gewässerbett ist oftmals nicht gewährleistet. Ein großer Teil der Querbauwerke in Sachsen sind für Fischwanderungen nicht oder nur eingeschränkt passierbar. Die Fließgewässer sind als Teil der Natur aber auch eigenständige Ökosysteme und reagieren besonders empfindlich auf anthropogene Einflüsse.
Entsprechend der Erkenntnis eines dramatisch veränderten Naturraumes sind in den letzten Jahren intensive Anstrengungen unternommen worden, um den negativen Tendenzen entgegenzuwirken. Es werden wieder natürliche und naturnahe Strukturen angestrebt, die u. a. den Gewässerschutz und den Arten- und Lebensraumschutz beinhalten. So sind mit der Wasserrahmenrichtlinie Umweltziele für alle Gewässer vorgegeben und mit der FFH-Richtlinie besondere Arten und Lebensraumtypen der Gewässer streng geschützt.
Querbauwerksdatenbank
Mit der vom LfULG geführten Querbauwerksdatenbank sind detaillierte Daten zu den Wehren, Sohlrampen und –gleiten, Absturztreppen und Kaskaden sowie Staudämmen in den sächsischen Bächen und Flüssen für jedermann verfügbar.