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Sachsens Gewässervielfalt

Sachsen hat zahlreiche Gewässer und oft ist es nicht weit bis zum nächsten Bach, Fluss, Teich oder See. Schließlich erstrecken sich fast 30.000 Kilometer Fließgewässer und 331 Quadratkilometer Standgewässer über das gesamte Land. Jede Region mit ihren Fließ- und Standgewässern in Sachsen hat ihren ganz unverwechselbaren Charakter. Diese Vielfalt unserer Heimat möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Bäche und Flüsse

Gewässer in Sachsen © Markus Richter

Die Fläche Sachsens teilt sich in die beiden großen mitteleuropäischen Einzugsgebiete der Elbe und der Oder. Die Elbe, die von Südost nach Nordwest Sachsen fast in der Mitte teilt, ist der bedeutendste und größte Fluss im Land. Wichtige sächsische Flüsse wie die Mulde, Schwarze Elster, die Weiße Elster und die Spree gehören auch zum Elbeeinzugsgebiet. Insgesamt entwässern 95 % der Landesfläche in das Einzugsgebiet der Elbe und fließen der Nordsee zu. Ganz im Osten Sachsens befindet sich die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide, denn hier befindet sich das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße. Der Fluss bildet die Staatsgrenze zur Republik Polen. Die Lausitzer Neiße mündet bei Eisenhüttenstadt in Brandenburg in die Oder und mündet dann in die Ostsee.

In Sachsen beträgt der mittlere Jahresniederschlag nach Korrektur der Niederschlagsmessung etwa 800 Liter pro Quadratmeter. Das entspricht einer Niederschlagshöhe von 800 Millimetern pro Jahr. Mehr als zwei Drittel vom Niederschlagswasser verdunsten wieder, entweder direkt von den benetzten Oberflächen oder aus dem Boden über die Pflanzen. Der Rest des Niederschlagswassers versickert ins Grundwasser oder fließt oberirdisch in den Bächen und Flüssen ab. In Zeiten ohne Niederschlag werden die Fließgewässer vor allem durch das Grundwasser gespeist. Der Abfluss in den Fließgewässern wird an zahlreichen Pegeln über den Wasserstand auch als Durchfluss erfasst.

Über längere Zeiträume gesehen entspricht der an einem Pegel erfasste Durchfluss etwa dem Gesamtabfluss aus dem Einzugsgebiet oberhalb des Pegels. Dieser Zusammenhang wurde genutzt, um auf Basis von mehrjährigen Durchflussmessungen an ausgewählten repräsentativen Pegeln den mittleren Gesamtabfluss abzuschätzen und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Flächenanteile auf die gesamte Landesfläche zu übertragen. Demnach betrug die Gesamtabflusshöhe für den Freistaat Sachsen im Zeitraum 1991 bis 2020 etwa 220 Millimeter pro Jahr. Das sind knapp 30 Prozent des gefallenen Niederschlags.

Die zahlreichen Fließgewässer in Sachsen sind je nach Landschaft und Größe in ihrem Charakter sehr unterschiedlich. Es gibt den großen Elbestrom aber auch Gebirgsbäche, die bei Hochwasser zu reißenden Flüssen werden können. Im Tiefland herrschen sich träge bewegende Flüsse und Bäche vor. Der Mensch hat sich schon immer zu den Flüssen als Lebensader hingezogen gefühlt und diese zu seinem Nutzen verändert. Fließgewässer wurden angestaut, begradigt, umverlegt oder kanalisiert. Einzugsgebietsgrenzen wurden überwunden und künstliche Verbindungen und Kanäle geschaffen.

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Gewässernetz und deren Einzugsgegebiete in Sachsen

Karte Gewässernetz in Sachsen
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Balkendiagramm der längsten Flüsse in Sachsen (in absteigender Reihenfolge: Mulde, Elbe, Zschopau, Neiße, Freiberger Mulde, Weiße Elster, Spree, Große Röder, Chemnitz, Wesenitz
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Zuständigkeit Unterhaltung Gewässer: Bund 0,6%, Freistaat Sachsen 10,8%, Kommunen 70,2%, Künstliche Gewässer 0,5%, keine wasserwirtschaftliche Bedeutung 17,8%
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Anteil Veränderungsgrad der Fließgewässer durch menschliche Nutzungen: 78 % natürlich, 21 % erheblich verändert, 0,5 % künstlich
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Anteile Gewässertypen in Sachsen (auf WRRL-Berichtsgewässernetz bezogen)
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Seite Gewässertyp des Jahres UBA
(© UBA)

»Gewässertyp des Jahres« - Eine Aktion des Umweltbundesamtes

Ausschnitt Poster Gewässertyp des Jahres

Seen

Talsperre Lehnmühle © Landestalsperrenverwaltung, Fotograf: Peter Schubert

Sachsen hat mehr als 15.000 Standgewässer, die die Landschaft maßgeblich prägen. Dazu gehören die zahlreichen Talsperren und Speicher für die Wasserversorgung und den Hochwasserschutz. Aber auch die noch sehr jungen Seen, die nach der Stilllegung des Braunkohlebergbaus in Mitteldeutschland und in der Lausitz ab dem 20. Jahrhundert entstanden sind, zählen dazu. Selbst die vielen Teiche in der Lausitz, um Moritzburg und im Erzgebirge wurden ab dem Mittelalter künstlich angelegt. Es ist davon auszugehen, dass es in Sachsen keine Standgewässer gibt, die auf natürliche Weise entstanden sind. Viele der Standgewässer sind heute wichtige Freizeit- und Badeparadiese. Derzeit werden 32 Seen und Talsperren als Badegewässer regelmäßig überwacht.

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Diagramm größte Seen (absteigende Reihenfolge): Speicher Bärwalde, Partwitzer See, Speicher Lohsa II, Berzdorfer See, Zwenkauer See, Störmthaler See, Scheibe See, Seelhausener See, Geierswalder See, Talsperre Quitzdorf
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Kreisdiagramm Arten Standgewässer nach Gesamtfläche: 50% Bergbaufolgeseen, 30% Teiche, 18% Talsperren und Speicher, 2% Hochwasserrückhaltebecken; nach Anzahl: 14295 Teiche, 711 Bergbaufolgeseen, 292 Talsperren und Speicher, 14 Hochwasserrückhaltebecken
(© LMBV)

Es gibt mehr als 30 offizielle Badegewässer in Sachsen

Bild Badende am Markkleeberger See

Daten zu den Gewässern in Sachsen

Im LfULG werden die Daten der Fließ- und Standgewässer in Sachsen in einem digitalen Wasserlaufverzeichnis geführt. Dazu gehören deren Namen, Lage, Verlauf, Länge, Gewässerordnung, Einzugsgebietsgröße und eine eindeutige Gewässer- und Gebietskennzahl.

Die im LfULG geführten Daten sind wesentliche Grundlage für das wasserwirtschaftliche Handeln. Diese Informationen sind z.B. wichtig bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, der Hochwasservorhersage oder der Wasserhaushaltsmodellierung.

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