NEYMO – Lausitzer Neiße/Nysa Łuzycka – Klimatische und hydrologische Modellierung, Analyse und Prognose
Laufzeit: 08/2011 – 03/2015
Projektziel:
Das Projekt NEYMO hatte das Ziel, für das Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße die heutigen und zukünftigen klimatischen und hydrologischen Verhältnisse zu analysieren, um ein nachhaltiges Management der Wasserressourcen in der stark anthropogen genutzten Region zu ermöglichen.
Projektergebnisse:
- Es wurde eine gemeinsame einheitliche klimatische und hydrologische Datengrundlage im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße und (für Klima) entsprechendem Umfeld geschaffen.
- Es wurde eine gemeinsame Methodik hinsichtlich Klimaanalyse und Wasserhaushaltsmodellierung (deutsche und polnische Seite) erarbeitet und umgesetzt.
- Die Analyse der meteorologischen Beobachtungsdaten ergab u.a.: Über die 40-jährige Beobachtungsreihe (1971 - 2010) weisen alle gewählten Temperaurindikatoren Zunahmen auf. Die Zunahme der Mitteltemperatur betrug im Sommerhalbjahr ca. 2 °C. Im Winter liegt kein klares Signal vor. Des Weiteren hat sich die thermische Vegetationsperiode um ca. 30 Tage verlängert.
- Insgesamt erhöhter Jahresniederschlag wird zum einen durch eine erhöhte Anzahl an Niederschlagstagen im Jahr hervorgerufen. Zum anderen ist die Niederschlagsintensität von Bedeutung: Im Sommer nimmt der Anteil an Starkregenereignissen an den Gesamtniederschlägen zu, wohingegen der Starkregenanteil im Winter abgenommen hat.
- Die Auswertung der Kennwerte der Klimaprojektionen ergab u.a.: Temperaturzunahme bis Ende des 21. Jh. zwischen 1 °C und 4 °C mit größeren Tagesschwankungen. Der Niederschlag zeigte kein eindeutiges Signal. die Änderungen bewegen sich meistens im Bereich der natürlichen Variabilität. Die differenzierte Betrachtung des Niederschlages in den Halbjahren deutet auf leichte Abnahmen im Sommer und Zunahmen im Winter bis 2010 hin.
- Analyse der Gesamtwasserhaushaltes für den Ist-Zustand mit Berücksichtigung der Wassernutzungen: Im Zeitraum 1971 - 2010 nahmen die Abflüsse an allen Pegeln im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße trotz der Extremereignisse ab (Trend signifikant)
- Entwicklung bzw. Trends für zukünftige Wasserressourcen zeigt: Im gesamten Einzugsgebiet nimmt der gesamtwasserhaushalt (insbes. Abflüsse und Grundwasserneubildung) bis 2100 weiter ab. Unter Annahme der negativsten Klimabedingungen wurden Abnahmen bis zu 60 % modelliert.
- Die signifikante Abnahme der Wasserressourcen hat Folgen für die Wassernutzer, die sich an geringere Wasserverfügbarkeit anpassen müssen. Diese Ergebnisse münden in einem Maßnahmenkatalog, der in der Folge im Rahmen der Gruppe W1 (Hydrologie und Hydrogeologie) der deutsch-polnischen Grenzgewässerkommission mit den entsprechenden Wassernutzern weiter geschärft und untersetzt werden kann.
- Mit dem Projekt NEYMO konnten länderübergreifend abgestimmte wasserbilanzierte Kenngrößen erarbeitet werden, die für den Vollzug als Unterstützung bereitgestellt werden können.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 44: Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie
Dr. Bernd Spänhoff
Telefon: 0351 8928-4400
E-Mail: Bernd.Spaenhoff@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de